bald 50 – und nun?

Da sitze ich nun mit meinen bald 50 Jahren und schreibe einen Blog, wenn mir dies einer vor ein paar Tagen gesagt hätte, den hätte ich ehrlich gesagt für bekloppt gehalten. Aber das ist jetzt auch eigentlich egal….

Ich muss irgendwo mit meinen Gedanken hin, vielleicht – nein ganz bestimmt kennen es viele Männer in meinem (unserem Alter), O.K fünfzig noch nicht ganz aber kurz davor, noch etwas mehr als zwei jahre Zeit, aber was sind schon 2 Jahre…., und dann?

Eigentlich könnte man meinen, Mensch was will der, so geht es uns doch allen, klar, dass ist mir rational auch bewußt, nur wenn dann die Stille kommt, die Zeit des großen Nachdenkens beginnt, dann ist man(n) nicht mehr rational, wenn z.B. der eigene Tod vor dem geistigen Auge präsent ist, das altern des Körpers anders wahrnimmt. Plötzlich lassen einen die Gedanken über die eigene Zukunft und die der Familie nicht mehr los, Dir wird schlagartig klar, Dein Sohn ist jetzt volljährig, wo sind die 18 Jahre geblieben? und vor allen Dingen sind die nächsten 18 Jahre bis man dan in Rente geht auch so schnell vorbei, was ist dazwischen, wie lange kannst Du den Lebensabend genießen, keiner weiß es – eigentlich auch gut so, aber trotzdem, es nagt an dir, weil auch die Gedanken plötzlich öfter da sind als dir lieb ist.

Weil man das alles nicht wahrhaben will – man ist ja ein Mann – frei nach den „Bläck Föös – stell dich nit esu ann –  habe ich gedacht (nein dem Hirn suggeriert) alles ist wunderbar, Du hast eine tolle Frau einen super Sohn, nur wenn man vergisst es seinen Lieben zu zeigen, fühlen zu lassen und zu sagen, wass mit einem los ist und dies nicht schafft, weil man sich auch irgendwie schämt um dann den Alltag nur in sich aufsaugt und kaum noch anwesend ist und nur noch in Gedanken lebt und manchmal nicht weiß wie man eigentlich Unfallfrei von der Arbeit mit dem Auto nach Hause gekommen ist (man funktioniert halt). Ich habe es so erfahren, dass ich dann in vielen Augenblicken auch nur noch Rücksicht auf andere genommen habe, ja kein falsches Wort zu sagen, keinen Konflikt heraufzubeschwören, damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt.

Doch plötzlich merkt man, man ist eigentlich gar nicht so „taff“, wie man rüberkommen möchte, es muss raus, aber wie? Dann kommt der Moment, wo man seine Probleme vor die Augen geführt bekommt, weil man den Partner verletzt hat, die Beziehung gelitten hat und vor großen Problemen steht. Dann weiß du – es reicht – aber es ist sauschwer, zu sagen ey du bist es der hier alles einreißt, wenn du dann den „Schlüssel“ gefunden hast zu reden, ja dann kippst du alles aus – versuchst es zumindest und erwartest „Lösungen“, die gibt es aber natürlich nicht sofort und schon „welch Wunder“ denkst Du plötzlich wieder…..

Ich habe mir nun endlich eingestanden „ich brauche Hilfe“, ich versuche diese Hilfe zu bekommen und anzunehmen und nur dann „wenn ich meine Probleme“ bewältige, kann ich mich wieder voll auf andere konzentrieren und diese auf mich. Ich hoffe ich bekomme dies hin, aber der Anfang ist gemacht, viele Gespräche geführt und es werden noch viele folgen hoffe ich….

„An meine tolle Frau“ ;ich weiß nicht ob Du dies hier jemals lesen wirst; aber eins weiß ich ganz genau „Ich liebe Dich“ und darum kämpfe ich weiter auch wenn es im Moment ziemlich schwierig für Dich und mich ist.

Ich beende nun erstmal diese Zeilen, weil ich merke wie es mir im Augenblick wieder schlechter geht und mich erst mal sammeln muss. Ich werde aber weiter meine Gedanken aufschreiben, vielen Dank fürs Lesen.

Frank

Über zafa1963

Ich hatte mich verloren und bin gerade dabei mich wiederzufinden.
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3 Antworten zu bald 50 – und nun?

  1. moebelexperte schreibt:

    Vor allen Dingen diese Fahrt nach Haus, von der man gar nichts mitbekommen hat, kommt mir sehr bekannt vor. Jahrelang hat man wirklich etwas geleistet, vor allem beruflich und zu Hause mag es wirtschaftlich auch dementsprechend gut aussehen. Und trotzdem scheint irgendwas in den letzten Jahren nicht rund gelaufen zu sein. Es ist Zeit das Ruder herum zu reißen, aber das sagt sich so einfach.

    Alles Gute Dir
    Peter

  2. Nutz die Gelegenheit deine Gedanken hier nieder zu schreiben. Nutz den Blog für das was vielleicht im „realen Leben“ manchmal keinen Platz hat, oder nicht ausgesprochen werden kann. Ich hoffe es wird dir helfen. Ich wünsche dir alles Gute!

  3. Pumucklchen schreibt:

    Wie wahr. Ich muss dazu sagen das der gedanken an den Tot nicht stärker wird, für mich war er immer da & wird auch immer da sein- nicht umsonst habe ich einen Organspenderausweis…
    Ich denke die zeit die wir haben ist eines der Kostbarsten dinge die wir ÜBERHAUPT haben. Rückwirkend gesehn, wer kann sich denn an die ganze Zeit erinnern ? Wer weiss noch was er heute vor 3 jahren gemacht hat ? Oder vor 10 Jahren? So gesehn haben wir keine Zeit, sondern leben in den Momenten an die wir uns wirklich erinnern ..

    Ich träum dann mal noch ein paar momente vor mich hin ..

    xoxo
    Jenni

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